In Deutschland ist die Gesetzgebung hinsichtlich Waffen äußerst streng. Dennoch haben viele Bürger das Bedürfnis, sich selbst oder die eigene Familie zu schützen.
Nicht alle Waffen erfordern eine Waffenbesitzkarte, eine erfolgreich bestandene Waffensachkundeprüfung oder einen Waffenschein. Es gibt auch Waffen, die man freikaufen kann. Diese nennt man legale Waffen.
Übersicht und Definition: Was ist eine legale Waffe?
Denkt man an Waffen, so denkt man vorrangig an jene, für die besondere Bestimmungen gelten und die man nur mit vorher erfolgreich abgelegten Prüfungen und behördlichen Erlaubnissen besitzen darf. Es gibt in Deutschland jedoch auch eine Reihe legale Waffen.
So gibt es die sogenannten SGS-Waffen – Schreckschuss-, Gas- und Signalwaffen. Diese können mit dem kleinen Waffenschein gekauft und geführt werden. Diesen Waffenschein kann man ohne vorherige Sachkundeprüfung bei der zuständigen Behörde beantragen.
Möchte man sich Jagd- oder Sportwaffen anschaffen, so sind die Hürden größer. Doch nicht jede legale Waffe ist an einen solchen bürokratischen Aufwand gebunden: viele Waffen, die sich zur Selbstverteidigung eignen, können in Deutschland ohne vorherige Überprüfung und behördliche Genehmigung gekauft werden.
Welche legalen Waffen zur Selbstverteidigung sind in Deutschland erlaubt?
In Deutschland ist der Bedarf nach Waffen zur Selbstverteidigung in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Schreckensnachrichten, wie Überfälle mit einem Messer, tauchen regelmäßig in den Zeitungen und Nachrichten auf – viele Deutsche wollen sich sicher fühlen. Doch welche legalen Waffen zur Selbstverteidigung gibt es?
Pfefferspray
Zu den wohl gängigsten Waffen zur Selbstverteidigung zählt das Pfefferspray. Diese Klassiker der Selbstverteidigung sind günstig und können ganz praktisch in fast allen Rucksäcken und Taschen transportiert werden.
Da die kleinen Sprays als Tierabwehr gekennzeichnet verkauft werden, unterliegen sie nicht dem Waffengesetz. Somit sind sie frei verkäuflich unter unterliegen zumindest in Deutschland auch keiner Altersbeschränkung.
Kubotan und Tactical Pen
Auf den ersten Blick fällt es schwer, einen stabartigen Kubotan als Waffe zu erkennen. Es handelt sich um einen aus Metall angefertigten Stab, der etwas an eine Haarnadel oder einen Stift erinnert.
Ein Kubotan gilt als Hieb- oder Stichwaffe. In einer Situation der Selbstverteidigung kann ein Kubotan mit der geschlossenen Faust gehalten werden. In der Angriffssituation ist ein Hieb auf den Körper des Angreifers möglich.
Zudem ist ein Kubotan frei verkäuflich und wird auch oft in Form eines Schlüsselanhängers verkauft, sodass es unkompliziert mitgeführt werden kann. Übrigens gibt es auch eine Mischung aus Kubotan und Stift: die sogenannten Tactical Pens.
Stabtaschenlampe
Auch Taschenlampen eignen sich zur Selbstverteidigung. Die nützlichen Helfer, die eigentlich in keinem Haushalt fehlen sollten, sind sehr robust und können als Schlagwaffe eingesetzt werden. Zudem kann der Angreifer geblendet werden und einige der Taschenlampen haben eine integrierte SOS-Funktion.
Während man eine normale Taschenlampe am besten in der Faust trägt und ähnlich wie ein Kubotan nutzt, gibt es auch sogenannte Stabtaschenlampen. Mit diesen kann man den Angreifer gut auf Abstand halten.
Diese legalen Waffen sind zum Mitführen geeignet
In Deutschland darf man generell keine Waffen in der Öffentlichkeit führen. Legale Waffen, die der Selbstverteidigung dienen, sind davon aber häufig ausgeschlossen. Taschenlampen, Kubotan und Pfefferspray dürfen legal in der Öffentlichkeit geführt und mitgenommen werden.
Eine Limitierung erfahren diese Waffen allerdings durch ihre Größe und Handhabung. Am besten kann man ein Kubotan mitnehmen, z. B. in Form eines Schlüsselanhängers. Die Tactical Pens können dank Clip auch an der Kleidung festgemacht werden.
Etwas unhandlicher wird es mit dem Pfefferspray. Dieses trägt man oft in der Tasche, sodass es nicht schnell griffbereit ist. Am wenigsten eignet sich eine Taschenlampe. Diese eignet sich primär für die Verteidigung auf dem eigenen Grundstück oder zum Beispiel beim Camping.
Darf jeder legale Waffen zur Selbstverteidigung kaufen?
Legale Waffen wie Schreckschusspistolen können zwar recht einfach erworben werden, es bedarf dennoch der Beantragung eines entsprechenden Dokuments. Die genannten Waffen zur Selbstverteidigung können in Deutschland jedoch ganz einfach, legal und von jedem erworben werden.
Was ist die beste legale Waffe für Frauen?
Für Frauen eignet sich ein Kubotan am besten. Es kann ohne Umstände an jeden Schlüsselbund angebracht werden und wird mittlerweile auch explizit für Frauen angefertigt.
Oft sieht ein Kubotan auch gar nicht nach einer Waffe aus. Viele Hersteller achten auf ein neutrales Äußeres oder darauf, dass die Wirkung eines normalen Schlüsselanhängers erzielt wird.
Auch das Pfefferspray eignet sich besonders gut für Frauen, vorrangig dann, wenn sie ihrem Angreifer körperlich unterlegen sind. Das Gas hat trotz sehr geringem Kraftaufwand ein hohes Maß an Wirkung.
Muss ich vor dem Kauf einen Anwalt für Waffenrecht konsultieren?
Vor dem Kauf einer Waffe zur Selbstverteidigung ist in der Regel keine Genehmigung und auch keine Konsultation eines Anwalts notwendig. Bei Waffen, die den kleinen Waffenschein erfordern, ist eine Beantragung beim zuständigen Amt nötig. Bei allen weiteren Waffen zur Selbstverteidigung aber nicht.
Häufige Fragen:
Wo kann man legale Waffen bei der Polizei abgeben?
Legale Waffen können bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.
Wie viele legale Waffen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es um die 5,5 Millionen legal erworbene Waffen. Mit in dieser Statistik berücksichtigt werden auch jene Waffen, die eine waffenrechtliche Erlaubnis erfordern. Die meisten Waffen in privatem Besitz befinden sich in Bayern, NRW und Baden-Württemberg.
Fazit der Redaktion: Kleine Waffen, große Wirkung
Für viele Waffen benötigt man eine waffenrechtliche Erlaubnis und einen Waffenschein, um sie in der Öffentlichkeit führen zu dürfen. Es gibt jedoch auch eine Zahl legaler Waffen, die man ohne großen Aufwand erwerben und auch bei sich führen darf.
Es handelt sich hierbei größtenteils um kleine Helfer, die jedoch in bedrohlichen Situationen eine große Wirkung entfalten können. Insbesondere in Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate kann der Besitz eines Kubotan oder das Mitführen eines Pfeffersprays im Rucksack nicht schaden.