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Was ist ein Prepper?

Den Begriff Prepper haben in letzter Zeit sicherlich viele schon einmal gehört, aber was genau bedeutet er und wofür steht er? Diese Fragen wollen wir in diesem Beitrag einmal genauer beleuchten.

Definition und Bedeutung: Was ist ein Prepper?

Mit diesem Begriff bezeichnet man Menschen, die sich durch individuelle Initiativen auf Katastrophen unterschiedlicher Art vorbereiten.
Zum Beispiel durch Lagerung oder Anbau der eigenen Lebensmittel, Anbringen von Schutzbauten oder Schutzausrüstung in bestehenden Gebäuden, Bereithalten von Kleidung, Ausrüstung, Funkgeräten, Wertgegenständen und Edelmetallen, Waffen und anderen Dingen.

Weiterhin entwickeln viele Fähigkeiten in Erster Hilfe, Überleben und Bushcrafting, körperlicher Fitness und Selbstverteidigung werden gelehrt.

Das Wort Prepper selbst leitet sich aus dem englischen „to prepare“ ab, sich vorbereiten oder dem englischen Pfadfindergruß „be prepared“, sei bereit.

Was sind Prepper Warnungen?

Bei diesen Warnungen geht es eigentlich immer um katastrophale Ergebnisse, auf die man sich vorbereiten soll. Naturereignisse, nukleare Anschläge, Zusammenbruch der Weltwirtschaft und ähnlich apokalyptischen Szenarien, die ein Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen.
Immer wieder werden Vorhersagen zu bevorstehenden Ereignissen getroffen, die genau auf solche Situationen abzielen. Ziel der Prepperszene ist es, sich frühzeitig auf diese Warnungen vorzubereiten. Um so ein möglichst langes Leben fortführen zu können, ohne auf essenzielle Dinge verzichten zu müssen.
Bei diesen Warnungen werden auch oft Begriffe und Abkürzungen verwendet, die man ohne weitere Erklärung kaum deuten kann:

  1. „BOB – Bug-Out Bag“: Ein Notfallrucksack enthält Ausrüstung, um Ihr Zuhause an einen sicheren Ort zu bringen.
  2. „EDC – Everyday carry“: Dinge, die man im Alltag immer dabei hat, um für verschiedene Szenarien gewappnet zu sein.
  3. „EOTW – End of the world“ oder TEOTWAWKI – The end of the world as we know it.“: Ein Szenario, in dem weltweit sehr starke Veränderungen stattfinden. Beispiele für solche Szenarien sind die Folgen einer Klimakrise, Magnetstürme wie das Carrington-Ereignis oder Störungen des Wirtschaftssystems wie der Zusammenbruch der Sowjetunion.
  4. „INCH pack – I’m Never Coming Home pack“: Eine Variante der „BOB“, wie oben beschrieben, die normalerweise das Tragen von mehr Ausrüstung ermöglicht. Das INCH-Paket ist nicht für die kurzfristige Evakuierung gedacht, sondern für die langfristige Selbstversorgung.

Was ist die Prepper Ideologie?

prepper-bedeutungDie Prepper-Szene, wie sie auch genannt wird, entstand in den 1970er-Jahren in den Vereinigten Staaten. Der Klimawandel, die Finanzkrise von 2007 sowie die Covid-19-Pandemie und bewaffnete Konflikte wie der Russland-Ukraine-Krieg haben zu einem großen Anstieg der Anhängerzahlen geführt. Ebenso breitet sich diese Ideologie auch immer weiter in Europa aus.
Wissenschaftler wie der Kulturexperte Julian Genner bezeugen die fatalistische Einstellung dieser Szene. Mittlerweile gibt es Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die daran interessiert sind, „Prepper Pakete“ wie zum Beispiel Verbrauchs- und Ausstattungspakete anzubieten.
Es ist auch zu beobachten, dass sie „Bunker“ nutzen und bauen, in denen sie im Falle einer Katastrophe bleiben wollen. Als Anreiz wird die Möglichkeit genannt, in einer solchen Situation die eigenen Ressourcen zu schonen.
Laut Genner sind es Menschen, die Angst haben, etwas zu verlieren. „Das ist eine Situation, mit der viele Menschen in unserer Gemeinde konfrontiert sind. Wir haben genug, aber wir wollen mehr.“ Denn richtig reich zu sein oder gut auf sich aufzupassen, reicht nicht aus.

Wer ist Teil der Prepperszene?

Auch wenn Prepper der gleichen Ideologie folgen, so handeln sie doch in der Regel unabhängig voneinander. Die Journalistin Gabriela Keller hat in ihren umfangreichen Recherchen gezeigt, dass diese sogenannte Szene sehr divers ist.
Von Sozialhilfe-Empfängern bis zum Silicon Valley Milliardär, vom jungen Vertragssoldaten bis zum Frührentner sind Personen jeglicher Herkünfte beteiligt. Einzelne Reichsbürger, rechte Gruppierungen und Verschwörungstheoretiker versuchten diese Gruppe immer wieder zu unterwandern.

In den letzten Jahren haben sich große Gesellschaften wie die PID (Prepper-Gemeinschaft Deutschland) und der Prepper-Verein e. V. von diesen rechtsgesinnten Personen aber öffentlich distanziert.

Was ist die Prepper-Szene in Deutschland?

Es wird geschätzt, dass es in Deutschland bis zu 200.000 Prepper gibt. Wie viele davon der rechtsextremen Gesinnung angehören, kann aber niemand sagen, nach einem Bericht des Thüringer Innenministeriums. Zwischen der Führungsszene und den rechtsextremen Gruppen gibt es getrennte Ansätze.
Die Übergänge zwischen Querdenkern, Reichsbürgern und Preppern sind hingegen manchmal fließend. In diesem Zusammenhang sei es unmöglich, eine genaue Zahl für diese Personengruppe zu nennen.

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Prepper und der Atomkrieg: Was ist dran?

Wie realistisch oder unrealistisch ein Atomkrieg aktuell wirklich ist, darüber will sich wahrscheinlich kaum jemand wirklich Gedanken machen. Allerdings muss man ganz klar einräumen, dass es bei Preppern viele gibt, die mit ihrer Planung auf ein solches Ereignis weit vorangeschritten sind.
Nicht nur die Planung, auch die Umsetzung ist laut Experten auf einem sehr hohen und realistischen Niveau. Allein die mentale Vorbereitung auf ein Leben ohne Strom und das von jetzt auf gleich mit allen sich darauf ergebenden Folgen wie Nahrungsmittelknappheit, Bürgerkriege und der gleichen ist für die meisten Menschen kaum möglich.

In dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und sich für dieses Leben über mehrere Jahre hinweg vorzubereiten, zeugt von großer Disziplin und Planung.

Abschließend kann man sagen, dass es bei Preppern zwar um eine sehr eigene Gruppe von Menschen handelt. Sie aber pauschal als „Spinner“ oder gar „Rechtsextreme“ zu verurteilen, würde deutlich zu weit gehen.