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Benötigt man einen Armbrust Waffenschein?

Aus Mittelalterfilmen oder dem ein oder anderen historischen Markt ist sie bereits den meisten Leuten bekannt: die Armbrust. Früher wurde sie als todbringende Waffe genutzt und Hersteller im Mittelalter waren äußerst anerkannte Handwerker. Sie pflegten ihr Wissen und lehrten die Herstellung der Armbrüste über Generationen.

Auch heute erfreut sich die Armbrust einer steigenden Beliebtheit. Viele Schützenvereine bieten ihren Mitgliedern das Armbrustschießen an. Auch wenn dafür kein Armbrust-Waffenschein benötigt wird. Welche Regeln für das Führen und den Besitz einer Armbrust gelten, wird der nachfolgende Artikel erklären.

Erklärung und Überblick: Was ist ein Waffenschein?

Wer eine Schusswaffe führen und besitzen möchte, der benötigt einen Waffenschein. Es gibt allerdings keinen speziellen Armbrust-Waffenschein. Neben dem Waffenschein gibt es außerdem noch eine Waffenbesitzkarte. Diese berechtigt, wie der Name schon sag, nur zum Besitz einer Waffe, nicht aber zum Benutzen. Diese beiden Lizenzen werden gerne durcheinander gebracht.

Ein Waffenschein ermächtigt den Besitzer und laut Waffengesetz „tatsächliche Gewalt außerhalb der Wohnung, Geschäftsräume, des eigenen befriedeten Besitztums oder einer Schießstätte“ auszuüben. Zudem unterscheidet man zwischen kleinem und großem Waffenschein. Unter den kleinen Waffenschein fallen Schreckschuss-, Reizstoff und Signalwaffen. Der große Waffenschein berechtigt zum offenen sowie versteckten Tragen von Waffen, die kein PTB-Prüfzeichen besitzen.

Voraussetzungen um den Antrag auf einen Waffenschein zu stellen sind, ein Mindestalter von 18 Jahren, keine Vorstrafen, sowie kein laufendes Verfahren, körperliche und psychische Eignung und keine Abhängigkeiten von Substanzen wie Alkohol. Für die Beantragung des großen Waffenscheins bedarf es noch einige Punkte mehr.

Benötigt man für einen Armbrust-Waffenschein, um die Waffe zu führen?

Für den Kauf und Besitz einer Armbrust benötigt man in Deutschland keinen Armbrust-Waffenschein, oder sonstige Nachweise. Sie wurde bis zum Jahr 2002 nicht einmal im Waffengesetz erwähnt. Durch einen Angriff in einer Schule, bei der eine Armbrust benutzt wurde, wurde diese allerdings auch in das Gesetz mit aufgenommen. Nun kann man sich ab dem 18. Lebensjahr eine kaufen und sie mit sich führen.

Ist das Armbrust kaufen legal in Deutschland?

Der Kauf einer Armbrust ist in Deutschland komplett legal. Erforderlich sind nur die Vollendung des 18. Lebensjahres. Im Internet gibt es zahlreiche Angebote, und auch in lokalen Läden findet man vereinzelt Armbrüste. Es lohnt sich jedoch, sich beim Kauf einer Armbrust von einem Profi beraten zu lassen, da diese immer noch eine gefährliche Waffe ist. Ein unpassendes Model sowie technische Fehler an der Waffe können schnell zu einer Gefahr für den Schützen und seine Umgebung werden.

Armbrust Aufbewahrung Waffengesetz – Welche Regelungen gelten?

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In der Schweiz wird die Armbrust zu den Sportgeräten geordnet, dies sieht in Deutschland jedoch anders aus. Seit 2002 wird sie im Waffengesetz erwähnt, wenn auch nur zaghaft. Man sollte immer im Bewusstsein haben, dass diese Waffe früher zum Töten benutzt wurde. Zur Jagd, in Zweikämpfen oder generell in Kriegen.

Die Aufbewahrung schreibt das Waffengesetz vor. Hier heißt es, dass die Waffe sicher und vor Fremdzugriffen geschützt verwahrt werden muss. Bolzen (also die Munition) und Waffe müssen dabei getrennt voneinander in einem jeweils verschließbaren Schrank gelagert werden.

Am sichersten ist das Schießen mit der Armbrust in einem Schützenverein, der auch mit dieser Art von Waffen arbeitet. Dort gibt es Leute, die sich gut damit auskennen, einem das Wichtigste erklären kann und aufpassen, dass man keinen Fehler mit der Waffe macht. Außerdem lohnt es sich auch vor dem Benutzen einer Armbrust einen Waffenschein zu machen.

Die Jagd mit einer Armbrust ist in Deutschland allerdings nicht erlaubt, ähnlich wie die Jagd mit dem Bogen, aber mit einer Sondergenehmigung trotzdem möglich. Ohne diese ist es verboten eine Armbrust mit auf die Jagd zu nehmen und auf Tiere zu zielen. Einem Armbrustschützen, der im Wald erwischt wird, drohen hohe Strafen wegen Wilderei.

Auch wenn der Schütze kein Wild erlegt hat, bleibt der Versuch der Wilderei und auch dieser zieht hohe Strafen mit sich. Da die Durchschlagskraft und hohe Geschwindigkeit der Armbrust nicht zu unterschätzen ist und auch die Schussweite nicht gering ist, sollte die Armbrust als Waffe niemals unterschätzt werde.

Fazit der Redaktion

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Armbrust eine mächtige Waffe ist, die Jahrhunderte überdauert hat und neben dem Bogen eine beliebte „historische“ Schusswaffe ist. Trotz ihres Alters sollte man sie niemals unterschätzen, da sie eine zum Töten konstruierte Waffe ist.

Zwar wird sie im Waffengesetz unkompliziert gehandhabt, wodurch der Besitz und Gebrauch für jeden über 18 möglich ist. Trotzdem sollte man sich gut überlegen, ob diese Waffe wirklich für jeden Menschen eine gute Investition ist. Vielleicht wäre ein Armbrust-Waffenschein eine Überlegung wert.

Häufige Fragen:

Welche Armbrust ohne Waffenschein führen? Ist die Armbrust verboten?

Die Armbrust ist nicht verboten, sie ist im Waffengesetz sogar sehr locker behandelt. Der Besitz ist jedem über 18 erlaubt und man benötigt keinen speziellen Armbrust-Waffenschein. Und jede Art von Armbrust ist erlaubt. Darunter auch die sehr beliebten Pistolen-Armbrüste.