Laubbäume-bestimmen-vorgehensweise

Laubbäume bestimmen

Neben den Nadelbäumen, die heute größtenteils in Höhenlagen zu finden sind, wachsen in Deutschland eine Vielzahl von Laubbäumen. Nach Fichten und Feigen, zwei Nadelbäume, die zusammen knapp die Hälfte der deutschen Bäume ausmachen, ist die Rotbuche Deutschlands häufigster Laubbaum.

Welche Laubbäume gibt es Deutschland?

Andere häufige Bäume sind der Ahorn, der Apfelbaum, die Birke, die Buche, die Eberesche (auch Vogelbeere genannt), die Eibe, die Eiche, die Erle, die Esche, die Hasel, die Kastanie, die Linde und die Pappel. Hier erfahren Sie, wie Sie Deutschlands Laubbäume bestimmen können.

Laubbäume bestimmen anhand der Rinde – Geht das?

Zunächst eine kleine Definition. Wer im allgemeinen Sprachgebrauch von der „Rinde“ eines Baumes spricht, meint damit eigentlich meist die „Borke“.

Die Rinde beschreibt nämlich nicht nur die äußerlich sichtbare Hautschicht des Baumes, sondern direkt drei Schichten: das Kambium, das die Wachstumsschicht des Baumes darstellt, den Bast, der Wasser und Nährstoffe transportiert, und die Borke, eine Schutzschicht aus abgestorbenem Bast und Kork. Der sichtbare Teil der Rinde ist somit bei einem intakten Baum die Borke.

Mit etwas Sorgfalt lassen sich die Gattungen der Laubbäume grob allein anhand der Rinde bestimmen. Birken haben etwa überwiegend weiße Rinden. Die gemeine Birke hat eine weiße Rinde, die von dunklen Rissen durchzogen wird. Die Papierbirke hat eine glattere, hellere Rinde mit bräunlichen Linien.

Der Spitzahorn hat dunkle, längliche Risse, andere Ahorne haben zumeist sehr glatte Rinden, eine Ausnahme stellt der Spitzahorn mit seiner dunklen, längsrissigen Borke dar. Auch die Vogelbeere, Korkeiche und die Buche haben glatte Borken. Mit etwas Übung und Referenzbildern aus dem Internet oder einem botanischen Sachbuch lässt sich die Art des Baumes also relativ sicher anhand der Rinde, oder Borke bestimmen.

Anhand ihrer Baumfrüchte Laubbäume bestimmen

Laubbäume-bestimmen-anleitung

Bei den meisten Baumfrüchten ist das Bestimmen der Laubbäume einfach. Die Apfelfrüchte, darunter die Kultur- und Holzbirne, der Kultur- und Holzapfel, die Eberesche und der Rotdorn sind an ihren auffälligen, weichen Früchten zu erkennen, die zumeist direkt essbar sind.

Kapselfrüchte, wie die Weide, die Kastanie und die Pappel, sind zumindest nach Zubereitung genießbar. Häufig sind die kleineren, braunen Früchte von einer härteren Schale geschützt. Die Abgrenzung zur Nuss ist für den Laien nicht immer eindeutig. Die zu Weihnachten beliebte Paranuss, beispielsweise, ist keine Nuss, sondern eine Kapselfrucht.

In Deutschland heimische Nüsse sind die Haselnüsse, Eicheln und Bucheckern. Die Walnuss fehlt bewusst in dieser Aufzählung, denn botanisch ist diese ebenfalls keine Nuss.

Neben der Kirsche, der Zwetschge und dem Pfirsich gehört die Walnuss zu den in Deutschland heimischen Steinfrüchten. Auch Pekannüsse und Pistazien gehören in diese Kategorie, sind aber in Deutschland nicht außerhalb von Gewächshäusern zu finden.

Laubbäume bestimmen anhand der Blätter – So geht man dabei vor

Die Identifikation der Laubbäume anhand der Blätter ist zwar nicht ganz so einfach wie anhand der Früchte, ist jedoch problemlos möglich – etwas Übung oder ein Fachbuch vorausgesetzt. Bei der Form unterscheidet man nach der Zahl der Lappen, der Länge des Blattstiels und ob der Blattrand gesägt oder glatt ist.

Das Ahornblatt, in seiner charakteristischen handähnlichen Form, hat einen Stiel, der meist deutlich länger als das Blatt selbst ist. Das Eichenblatt hingegen hat einen kürzeren Stiel, glatte Ränder und ist eher herzförmig. Für das geübte Auge sind die Blattformen so unterschiedlich wie die Arten der Früchte, die an den Bäumen wachsen.

Häufige Fragen:

Warum sollte man einheimische Laubbäume bestimmen können?

Laubbäume zu bestimmen, kann eine interessante Herausforderung für Kinder, aber auch Erwachsene sein. Die heimische Flora zu kennen, gehört zum Allgemeinwissen und kann den Besuch im Wald interessanter machen.

Kann man deutsche Laubbäume mit dem Smartphone bestimmen?

Ja, das kann man. Es gibt einige hilfreiche Apps für Android und iOS, mit denen man Laubbäume (und allerlei andere Pflanzen) bestimmen kann. Apps wie „Flora Incognita“ und „PlantSnap“ können relativ genau bestimmen, welche Pflanzen man vor sich hat.

Eine Alternative kann dazu ein E-Book wie das Pflanzenbestimmungsbuch darstellen. Damit kann man auch im Wald ohne Internetverbindung Laubbäume bestimmen.

Fazit der Redaktion: So kann man heimische Laubbäume bestimmen

Zusammengefasst haben Sie viele Möglichkeiten, Laubbäume zu bestimmen. Je nach Jahreszeit erkennt man die Bäume direkt an den Früchten. Wer Äpfel oder Haselnüsse an einem Baum wachsen sieht, hat vermutlich weniger Schwierigkeiten diesen Baum als Apfel- bzw. Haselnussbaum zu identifizieren.

Sind keine Früchte erkennbar, kann man sich der Blätter bedienen. Das dreigliedrige Ahornblatt, das zweilappige, herz- bis eiförmiges Eichenblatt, die glatt und sehr uniform wirkenden, ovalen Buchenblätter. Mit etwas Übung erkennt man diese eindeutig.

Im Winter, wenn weder Frucht noch Blatt bei der Identifikation helfen, kann man auf die Rinde oder Borke zurückgreifen. Und falls man vor einem völlig unbekannten Baum steht, können Apps helfen, Laubbäume anhand der Smartphone-Kamera zu identifizieren.