Wasser ist ein kostbares Gut und für den Menschen lebensnotwendig.
Wer auf Krisen vorbereitet sein will, sollte daher für sich selbst und die eigene Familie Trinkwasser lagern.
Dieser Artikel erklärt, wie es funktioniert und worauf man achten sollte.
Deswegen lohnt es sich, Trinkwasser einzulagern
Es gibt verschiedene Gründe, die dafür sprechen, Trinkwasser zu lagern. Erstens treten immer wieder Fälle von Verunreinigungen in der städtischen Wasserversorgung auf.
Häufig sind dafür Bakterien wie Legionellen verantwortlich, die Erkrankungen auslösen können. In diesen und ähnlichen Situationen raten die Behörden, Leitungswasser nur noch abgekocht zu verwenden oder ganz auf Wasser aus Flaschen umzusteigen.
Zweitens kann ein Problem in der Haustechnik dafür sorgen, dass kein Wasser zur Verfügung steht. Wer rechtzeitig daran gedacht hat, Trinkwasser zu lagern, kann trotz abgestellter Wasserleitungen ruhig bleiben.
Drittens empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) jedem Bundesbürger, einen Lebensmittelvorrat für zehn Tage anzulegen. Dazu gehört auch, Trinkwasser zu lagern. Das BBK rät zu einer Menge von zwei Litern pro Tag und Person. Demnach sollte eine Einzelperson für zehn Tage 20 Liter Trinkwassern lagern, Familien entsprechend mehr.
Nicht zuletzt kann es immer vorkommen, dass man selbst kurzfristig krank wird und keine Wasserkästen schleppen kann. Wer in dieser Zeit nicht auf Leitungswasser umsteigen kann oder will, wird über einen privaten Wasservorrat froh sein.
Anleitung: So kann man Trinkwasser einlagern
Schritt 1: Für Keimfreiheit sorgen
Damit man Trinkwasser lagern kann, muss es im ersten Schritt von Keimen befreit werden. Wasser enthält zwar weder Eiweiß noch Zucker, die als Nahrung für Bakterien und Pilze dienen, kann aber trotzdem verderben. Daher ist darauf zu achten, dass man nur keimfreies Wasser abfüllt und die Behälter ebenfalls steril sind.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Keime in Wasser abzutöten oder sie herauszufiltern. Einfach in der Anwendung sind Tabletten oder Tropfen, die das Wasser mit Chlor reinigen. Ein Nachteil dieser Methode ist der typische Chlorgeschmack, der zurückbleibt. Wer ihn entfernen will, benötigt ein weiteres Mittel, das das Chlor nach der Einwirkzeit neutralisiert.
Geruchsfrei sind hingegen Silberionen, die Wasser sterilisieren. Allerdings eignen sie sich nur bedingt, um Trinkwasser zu lagern, da Silberionen dem menschlichen Körper schaden können. Eine bessere Variante für alle, die kein Chlor verwenden wollen, sind daher Filtersysteme.
Nicht zuletzt kann man Wasser entkeimen, indem man es abkocht. Nach einem zehnminütigen Kochvorgang sind sämtliche Bakterien abgestorben, sodass das Wasser keimfrei ist.
Schritt 2: Die richtigen Behälter wählen
Zudem ist es wichtig, dass die Flaschen oder Kanister frei von innen liegenden Kratzern und mikrofeinen Rissen sind. Diese entstehen durch mechanische Beanspruchung, wenn Kunststoff-Flaschen mehrfach verwendet werden.
Die kleinen Unebenheiten bieten Keimen einen Angriffspunkt, weil sie sich darin festsetzen können. Um Trinkwasser zu lagern, sind daher Flaschen aus Glas oder Metall die beste Lösung.
Schritt 3: Den richtigen Standort wählen
Um Trinkwasser zu lagern, sind eine niedrige Temperatur, wenig Licht und Trockenheit wichtig. Saubere Kellerräume eignen sich daher gut. Allerdings darf die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt sinken, weil sich gefrierendes Wasser ausdehnt und die Behälter bersten können.
Wie lange kann man Wasser lagern?
Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann man Trinkwasser unbegrenzt aufbewahren. Wasser in Flaschen, wie man sie im Einzelhandel erhält, besitzt trotzdem ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Bis zu diesem Datum garantiert der Hersteller eine gleichbleibend hohe Qualität und einen unverfälschten Geschmack. Allerdings bedeutet ein überschrittenes MHD nicht, dass das Wasser ungenießbar wäre.
Bei Wasser in Plastikflaschen wird üblicherweise ein Jahr, bei Wasser in Glasflaschen werden zwei Jahre als MHD angegeben. Wer Trinkwasser lagern und dafür auf bereits abgefülltes Wasser zurückgreifen will, sollte sich das Datum daher notieren. Allerdings kann man Wasser aus Flaschen meistens auch noch lange Zeit, nachdem das MHD abgelaufen ist, bedenkenlos trinken.
Trinkwasser lagern, aber wie lange?
Bei selbst abgefülltem Wasser ist die Haltbarkeit prinzipiell ähnlich. Man sollte jedoch alle sechs Monate überprüfen, ob sich Farbe oder Geruch verändert haben. Eine grünliche Farbe etwa deutet auf Algenbefall hin. Auch wenn das Wasser optisch und geruchlich einwandfrei ist, kann es sinnvoll sein, es erneut mit Chlor zu behandeln oder zu filtern. Bei dieser Gelegenheit sollten die Gefäße ebenfalls gereinigt werden.
So lagert man Trinkwasser für den Notfall richtig
Bei der Lagerung von Trinkwasser spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle. Wasser sollte immer dunkel, trocken und kühl aufbewahrt werden.
Zudem eignen sich nicht alle Gefäße gleich gut, um Trinkwasser zu lagern. Glasflaschen sind ideal, weil sie sehr dicht schließen. Dadurch dringen keine Gerüche in das Wasser, die den Geschmack verschlechtern könnten. Wer kohlensäurehaltiges Wasser bevorraten will, sollte nach Möglichkeit Glas- statt Plastikflaschen verwenden.
Der undurchlässige Verschluss sorgt dafür, dass die Kohlensäure nicht entweichen kann. Glas hat gegenüber PET-Behältern noch einen weiteren Vorteil: Es gibt kein Mikroplastik an das Wasser ab. Wer in einer Notsituation auf plastikfreies Trinkwasser zurückgreifen kann, erweist seiner Gesundheit damit einen guten Dienst.
Fazit der Redaktion
Es auf jeden Fall eine gute Idee, Trinkwasser zu lagern. Auch unabhängig von den behördlichen Empfehlungen ist es sinnvoll, sich einen Trinkwasservorrat anzulegen und dadurch auf Störungen in der Wasserversorgung vorbereitet zu sein.
Häufige Fragen:
Wie kann ich Wasserkanister säubern?
Wasserkanister lassen sich reinigen, indem sie zu zwei Dritteln mit heißem Wasser (60 Grad Celsius) befüllt werden. Pro Liter Wasser fügt man einen Esslöffel Zitronensaft hinzu und lässt diese Mischung 24 Stunden einwirken.
Kann ich herkömmliche Wasserfilter verwenden, wenn ich Trinkwasser lagern will?
Nein. Um das Wasser haltbar zu machen, sind besonders leistungsstarke Filter erforderlich. Diese entfernen Mikroorganismen, die bei einfachen Filtersystemen im Wasser zurückbleiben.