Plötzlich ist es dunkel. Das Bedienen des Lichtschalters führt nicht zum gewünschten Resultat. Grund dafür ist ein einfacher Stromausfall.
So etwas kommt immer mal wieder vor und verläuft meist ohne größere Probleme. Aber manchmal ist es schlimmer.
Schlagartig erleben ganze Gebiete oder Länder einen Blackout Stromausfall und ganze Bevölkerungen stehen ohne Elektrizität da.
Da kommt die Frage auf, wie real diese Gefahr ist und wie wir mit dieser Möglichkeit umgehen. Wir klären in diesem Artikel, wie wahrscheinlich die Gefahr für einen Blackout ist und was Sie am besten tun sollten, um im Fall der Fälle gewappnet zu sein.
Kurz erklärt: Was ist ein Blackout Stromausfall?
Bei einem Blackout Stromausfall handelt es sich um eine Katastrophe, da viele Privathaushalte und offizielle Einrichtungen nicht mehr mit Strom versorgt werden. In diesem Fall können große Kühlanlagen für Nahrungsmittel, Atomreaktoren und Krankenhäuser nicht mehr wie gewohnt arbeiten und oft auch nicht alle ihre Maschinen und Geräte weiterbetreiben.
Die Bevölkerung kann an Tankstellen nicht mehr tanken und die offiziellen Transportunternehmen können ihre Fahrgäste nicht mehr befördern. Es empfiehlt sich daher dringend, sich mit dem Thema Blackout Stromausfall auseinanderzusetzen und so gut wie möglich vorzusorgen.
Das sind die Gründe für sowie die Blackout Wahrscheinlichkeit in Deutschland
Naturkatastrophen
Schwere Unwetter wie Stürme oder starke Schneefälle können zu einem weitreichenden Stromausfall führen. So kam es im Winter 1978/1979 in Norddeutschland zu einer Schneekatastrophe, aufgrund derer die Braunkohleversorgung der DDR zusammenbrach. Auch beim Münsterländer Schneechaos im November des Jahrs 2005 standen etwa 250.000 Menschen bis zu fünf Tagen ohne Strom da.
Magnetische Stürme (Sonnenstürme)
Ein Sonnensturm entsteht, wenn Sonneneruptionen oder koronare Massenauswürfe unserer Sonne Störungen in der Magnetosphäre der Erde verursachen und diese daraufhin das Magnetfeld unseres Planeten abschwächen. Sonnenstürme gab es beispielsweise im Mai 1989, im Oktober und November 2003 sowie im Juli 2012. Alle diese Vorfälle beschädigten Strommasten stark und verursachten großflächige Ausfälle.
Elektromagnetischer Puls (EMP)
Ein EMP wird künstlich hergestellt. Seine Auswirkungen auf unser Stromnetz sind mit denen eines magnetischen Sturms zu vergleichen. Etwa eine nukleare Explosion könnte einen elektromagnetischen Puls verursachen. An verschiedenen Stellen der Welt werden EMP-Waffen vorgehalten. Kämen diese zum Einsatz, könnte dies auch unsere Stromversorgung massiv beeinflussen.
Menschliches Versagen
Ein weiterer Grund für einen Blackout stellt menschliches Versagen dar. So hat im Jahr 1965 ein falsch eingestelltes Schutzrelais in großen Teilen von Amerika und Kanada zu einem bis zu zwölfstündigem Stromausfall geführt. Zuletzt wurden die Einwohner von Berlin 2019 von einem länger ausdauernden Stromausfall getroffen, nachdem bei Bauarbeiten versehentlich zwei Stromleitungen angebohrt wurden.
Cyberkriminalität und Sabotage
Im April 1995 kam es in Österreich zu einem versuchten Sprengstoffanschlag auf einen Hochspannungsmast. Im Jahr 2020 sprengten Unbekannte einen Hochspannungsmast in der Schweiz. Auch im Kontext eines Kriegs könnten Akteure versuchen, die Stromversorgung ihrer Gegner zu beschädigen oder gar außer Kraft zu setzen.
Netzschwankungen, mangelnde Wartung, überlastete Stromnetze
Auch Überlastungen oder unvorhergesehene Netzschwankungen können einen Blackout verursachen. Verursacht werden sie unter anderem durch illegalen Stromhandel oder das Zu- und Abschalten von einzelnen Kraftwerken und Verbrauchern. Netzausfälle gab es bisher in Indien, der Türke sowie in Venezuela.
Im Ernstfall – Die Blackout Vorbereitungsliste
Da ein länger andauernder Stromausfall nicht auszuschließen ist, ist es gut, wenn wir auf den Ernstfall vorbereitet sind. Dazu sollten wir uns einige Alternativen überlegen, wie wir wichtige Dinge in unserem Leben und unserem Haushalt auch ohne Strom erledigen können, entsprechende Notvorräte anlegen und uns darauf vorbereiten, Wasser selbstständig aufbereiten zu müssen.
Gibt es Informationen oder Übungen für die Gefahr eines Blackout Stromausfalls in Deutschland?
Mehrere Städte und Landkreise in Deutschland bereiteten sich bereits durch diverse Übungen auf einen möglichen länger dauernden Stromausfall vor. Einsatzkräfte testeten dabei unter anderem, wie gut die Kommunikation ohne Strom funktioniert. Für die Bürger wurden Anlaufstellen eingerichtet, um sich im Notfall zu wärmen und medizinisch versorgt werden zu können.
Das ist der Unterschied zwischen Blackout und Stromausfall
Von einem einfachen Stromausfall sprechen wir, wenn beispielsweise im Haus für einen kurzen Moment der Strom ausbleibt, weil etwas durch eine Überspannung, eine Sicherung herausgesprungen ist und wir den Fehler in kurzer Zeit wieder beheben können.
Bei einem Blackout handelt es sich dagegen um einen großflächigen und anhaltenden Ausfall der Elektrizität, von dem mehrere Menschen auf einmal betroffen sind. Er betrifft oft große Gebiete wie einzelne Bundesländer oder gar einzelne bis mehrere Länder.
Die richtige Vorsorge treffen vor Blackout und/oder Stromausfall
Bei der Vorbereitung auf einen langanhaltenden Stromausfall geht es vor allem darum, dass Sie alles, was Sie wirklich brauchen, im Haus haben, sollten Sie für vierzehn Tage oder drei Wochen von der Versorgung abgeschnitten sein.
Für den Fall, dass das Trinkwassernetz sowie sämtliche elektrischen Geräte im Haushalt nicht funktionieren, sollten Sie Geräte bereitstellen, die über einen alternativen Antrieb verfügen.
Das ist beispielsweise über einen Radiator oder Batterien möglich. Zudem sollten Sie sich einen entsprechenden Vorrat an Lebensmitteln und Arzneimitteln, eine Möglichkeit zur Trinkwasseraufbereitung und Futter für eventuelle Haustiere anlegen.
Die wichtigsten 10 Punkte: Blackout Checkliste
- Lebensmittel für zwei bis drei Wochen: Aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und leichten Zubereitung eignen sich primär ungekühlte Fertiggerichte, Obst- und Gemüsekonserven sowie Reis und Pasta.
- Eine Möglichkeit zur Aufbereitung von Trinkwasser: Hier gibt es im Internet spezielle Wasseraufbereitungssets, die alle notwendigen Gegenstände sowie eine umfangreiche Beschreibung enthalten.
- Persönliche Medikamente: Wer Medikamente einnehmen muss, sollte diese für einen Zeitraum von zwei, drei Wochen im Vorrat haben. Zudem sollten Medikamenten gegen die typischen, kleineren Wehwehchen wie Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungen und Kopfschmerzen bereitstehen.
- Eine Heizmöglichkeit ohne Steckdosenstrom: Hierzu eignen sich spezielle Lüfter, die sich mit Propangas betreiben lassen. Auf eine ausreichende Zahl von Gasflaschen ist dabei zu achten.
- Stromlose Kommunikationsmittel: Um über die aktuelle Lage informiert zu werden und im Notfall schnell Hilfe holen zu können, sollte ein Telefon mit Akkubetrieb sowie ein Akkuradio zur Verfügung stehen.
- Futter und Medikation für Haustiere: Auch für alle Haustiere sollte ein Futtervorrat für zwei bis drei Wochen bereitstehen. Angelegt sollte außerdem ein entsprechender Vorrat an nötigen Medikamenten im Bedarfsfall.
- Toilettenpapier und Hygienemittel: Auch alle Hygieneartikel, die Sie regelmäßig benötigen, gehören in den Notvorrat, damit Sie sich während des Blackouts wie gewohnt waschen und auf Toilette gehen können.
- Bargeld: Da es möglich ist, dass auch die Geldautomaten ohne Strom nicht funktionieren werden, sollten Sie stets über eine angemessene Menge an Bargeld verfügen.
- Kerzen oder Taschenlampe: Wichtig ist auch eine alternative Lichtquelle, welche für den Betrieb keinen Strom benötigt. Hier eignen sich Kerzen und batteriebetriebene Taschenlampen.
- Evakuierungsrucksack mit Dokumentenmappe: Sollte es notwendig sein, dass Sie evakuiert werden, sollten Sie einen Rucksack oder eine Tasche zur Hand haben, in denen sich Ihre Dokumente und wichtigsten Unterlagen befinden.
Fazit der Redaktion
Auch, wenn die meisten von uns noch keinen Blackout erlebt haben, sollten wir uns im Klaren darüber sein, dass vor ihm niemand wirklich geschützt ist. Daher ist es sinnvoll und richtig, für alle Fälle gewappnet zu sein und dem Rat zu folgen, sich einen Notfallvorrat anzuschaffen. Er kann uns vor weiterem Leid und großer Not bewahren.
Häufige Fragen:
Ist ein Blackout Stromausfall in Deutschland möglich?
Zwar gehört ein langanhaltender Stromausfall zu den seltenen und keinesfalls täglichen Szenarien, doch gilt diese Katastrophe auch in Deutschland leider weiterhin für möglich. Es ist daher ratsam, sich früh genug darauf vorzubereiten.
Was zuerst tun bei Blackout Stromausfall?
Das Erste, was Sie bei einem Blackout tun sollten, ist Ruhe zu bewahren und ein batteriebetriebenes Radio in Betrieb zu nehmen. So bleiben Sie über alle Neuigkeiten weiter informiert und können Anordnungen der Kommunen befolgen und Hilfsangebote nutzen.
Wo finde ich eine Blackout Einkaufsliste als PDF?
Den offiziellen Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe finden Sie hier.